Call 4 Action!
// infos in english see here https://4lthangrund.jetzt/call-4-action-englisch/ //
4lthangrund hat als Kulturzentrum aktuell Mietverträge bis Ende 2025. Ein Teil des Areals, die „Alte WU“, soll abgerissen werden, unser aktueller Nutzungsraum liegt genau in diesem Gebiet. Zukünftig sollen erneut Bildungsnutzungen (u.a. BOKU und Uni Wien) angesiedelt werden. Im Neubau kulturellen Raum zu verankern, scheint eine Zukunftsoption zu sein, aber es gibt viele Unklarheiten und größere Zeiträume, die bis dahin überbrückt werden müssen. Aktuell führen wir mit den verschiedenen beteiligten Strukturen Gespräche, die sich allgemein positiv entwickeln, dennoch ist die unmittelbare Zukunft für uns weiterhin unklar.
Wir sind 2018 mit der Utopie angetreten, Raum auf dem Althangrund-Areal zu schaffen und regionale sozio-kulturelle Nahversorgung abzusichern. Inzwischen ist aus der kleinen Initiative ein Kulturzentrum mit ungefähr 40 verschiedenen beteiligten Gruppen und Nutzungen gewachsen.
Wir wollen daher auf unsere Situation und damit verbundene Anliegen aufmerksam machen. Dazu werden wir gerade in mehreren Schritten aktiv und freuen uns auf euren Support und eure Unterstützung.
Beteiligung und Unterstützung ist für all diese Schritte willkommen. In den nächsten Monaten brauchen wir jedenfalls euer aller Rückenwind, damit wir langfristig Raum absichern können.
Was alles demnächst passieren wird:
Termine:
Samstag 13.09. 13h – 19h A Punkt Market – Soli für 4lthangrund
Samstag 15.11. 15h – 06h Herbstfest & This is our Dancefloor!
💌 Aktuell sammeln wir auch Soli-Statements – melde dich bei Interesse an Support gerne via: 4lle@4lthangrund.jetzt – dann senden wir dir eine E-Mail mit allen Informationen zu!
Raum Für Alle! – Rechtlich gesicherte Räume für Soziales und Kultur
Kurzbeschreibung: Für ein lebenswertes Wien braucht es soziale und kulturelle Räume, deren Existenz rechtlich gesichert ist. So gibt es zwar Gesetze, die den Bau von Parkplätzen absichern, doch Kultur ist nicht fest verankert. Im Stadtentwicklungsplan der Stadt Wien (STEP) wird die Aufgabe zwar genannt, aber es werden keine klaren Rahmenbedingungen gesetzt. Die Unterstützungsabsichten des STEP 2035 erfordern politische Verantwortung: rechtliche Sicherung bestehender Orte, leistbare Verträge, Unterstützung beim Barriereabbau und verbindliche Vorgaben für Neubauten unter Einbeziehung der Nutzer:innen und Akteur:innen. Auch das Kulturzentrum 4lthangrund ist akut bedroht. Statt vager Zukunftsversprechen braucht es gut abgesicherte Räume für Alle – jetzt!
Langtext:
Ein lebenswertes Wien braucht soziale und kulturelle Infrastruktur – nicht erst als Zukunftsversprechen, sondern jetzt. Gemeinnützige Initiativen, Kultur- und Nachbarschaftszentren tragen schon heute wesentlich zu sozialem Zusammenhalt, kultureller Teilhabe und demokratischer Stärkung bei. Diese Räume gibt es, aber oft nur auf Zeit. Ihre Existenz ist bedroht durch unsichere Verträge, steigende Mieten und fehlende langfristige Perspektiven.
Der Stadtentwicklungsplan der Stadt Wien STEP 2035 benennt dieses Problem selbst: „Hohe und vermutlich weiterhin steigende Mieten machen die Raumsuche für die soziale, gesundheitsbezogene und kulturelle Infrastruktur sowie gemeinnützige Initiativen zunehmend zur Herausforderung“ (S. 46). Und verspricht: „Die Stadtplanung sichert Flächen und Räume, auf denen Aktivitäten von gemeinnützigen Initiativen stattfinden können“ (ebd.). Doch solche Absichtserklärungen bleiben wirkungslos, solange sie nicht rechtlich verbindlich sind.
Das Kulturzentrum 4lthangrund zeigt exemplarisch, was auf dem Spiel steht. Seit 2018 besteht es im 9. Bezirk als selbstorganisierter Ort. Mehr als 35 Gruppen organisieren hier regelmäßig Nachbarschaftstreffen, Veranstaltungen, Konzerte und Austausch. Jährlich nutzen über 7.000 Menschen die Räume. Das dauerhaft gedachte Zentrum befindet sich in einer temporären Nutzung, die im Jänner 2026 endet. Ein vergleichbarer, leistbarer Ort existiert nicht – damit droht das Ende dieser Arbeit.
Wir fordern konkrete und praktische Unterstützung im Erhalt des 4lthangrund Kulturzentrums. Dieser und viele Andere Räume sind bedroht – hier braucht es dringend, auch schon kurzfristig, Raum.
Die Unterstützungsabsichten des STEP 2035 müssen konkrete rechtliche Grundlagen bekommen. Bestehende Räume brauchen gesicherte Perspektiven: unbefristete Mietverhältnisse, möglichst auf Betriebskostenbasis. Die Stadt Wien steht in der Verantwortung, geeignete Objekte bereitzustellen und gezielt Immobilien anzukaufen und zu widmen. Gemeinwohlorientierte Eigentumsmodelle wie das Habitatsnetzwerk können eine wichtige Ergänzung sein – Beispiele dafür gibt es, etwa das Haus der Statistik in Berlin. Ebenso notwendig ist die Förderung baulicher Maßnahmen, die Barrierefreiheit und inklusiven Zugang ermöglichen.
Darüber hinaus braucht es neue Orte für soziale und kulturelle Nutzung – sowohl in Entwicklungsgebieten als auch in bestehenden Stadtteilen. Dafür sind klare Orientierungswerte notwendig, wie sie im Sportstättenentwicklungsplan längst bestehen (z. B. 3,5 m² Sportfläche pro Einwohner:in). Die Grundlagen, die die Stadt Wien aktuell zur Planung sozialer Infrastruktur entwickelt, müssen Kultur-, Nachbarschafts- und selbstorganisierte Sozialräume ausdrücklich berücksichtigen – und dies unter Einbeziehung jener, die diese Infrastruktur bereits tragen und entwickeln. Auch bei Neubauten braucht es verbindliche Vorgaben: barrierefreier Zugang, sanitäre Infrastruktur, Küche sowie langfristig leistbare Verträge, orientiert an Betriebskosten.
Verbindliche Vorgaben für Raum gibt es längst – allerdings für andere Zwecke: Nach dem Wiener Garagengesetz ist pro 100 m² Wohnnutzfläche ein Stellplatz vorgeschrieben, nach der Bauordnung (§ 119a) Spielplätze je nach Anzahl der Wohnungen. Warum also nicht auch verbindlich Raum für sozialen und kulturellen Zusammenhalt festschreiben?
Wir erleben täglich, welchen unbezahlbaren Mehrwert Räume wie 4lthangrund schaffen. Sie sind Orte für Gemeinschaft, Austausch und Selbstorganisation. Orte, an denen alle Generationen zusammenkommen, arbeiten, sich kümmern, lachen, streiten und ihre Stimmen hörbar machen. Wien nennt sich „Europäische Demokratiehauptstadt 2025“. Demokratie braucht Orte, an denen sie gelebt wird. Damit diese Orte bestehen können, braucht es gesetzliche Grundlagen und konkrete Lösungen für die aktuell bedrohten Orte – nicht später, sondern jetzt.
Petition Raum4Alle

Was bereits passiert ist:
Pressekonferenz und Demonstration „Bass gegen Hass X Raum für Alle!“: https://4lthangrund.jetzt/waehlen-gehen-und-demo-rueckblick/
Frühlingsfest & This is our Dancefloor! 17.05.2025: https://4lthangrund.jetzt/fruehlingfest-17-05-2025-springfest/
Samstag 30.08. ab 17h Sommerfest @ 4lthangrund https://4lthangrund.jetzt/sommerfest-2025/